WANDERREITEN

Beim Wanderreiten geht es darum von Ort A zu Ort B zu reiten. Das kann im Rahmen eines Urlaubs ein Ziel des Teilnehmers sein mir seinem Pferd ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Je nach Länge der Strecke ist es durchaus üblich Packpferde dabei zu haben. In Deutschland ist das oft nicht erforderlich.

Aber in anderen Staaten, wo man durchaus mehrere Tage oder Wochen außerhalb der Zivilisation unterwegs ist (z. B. USA) ist das durchaus sinnvoll. Dann hat z.B. eine Gruppe von acht Reitern auch acht Packpferde dabei mit denen alles notwendige (Lebensmittel, Zelte, Regenkleidung, Stallapotheke und Reiseapotheke usw.) transportiert wird.

Dort besteht eine Unterkunft für den Reiter und das Pferd (die Pferde) und am nächsten Tag geht es zum nächsten Ziel.

Die Unterkunft kann ein Hotel, eine Pension aber auch ein Reitbetrieb mit Übernachtungsmöglichkeit oder aber ein Zeltlager sein.

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Arten des Wanderreitens.

Die einfache Art des Wanderreitens besteht aus Wanderungen zu Pferde von einem festen Startpunkt aus. Es sind also mehrstündige Ausritte, die immer wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Die schwierigere Art des Wanderreitens sind mehrtägige Ausritte mit mehreren Etappen bis zum Zielort. Dabei muss die Organisation des Wanderritts Übernachtungen und Verpflegung für Pferd und Mensch organisieren. Dazu kommt noch der Transport des Gepäcks. Jeder Teilnehmer erhält eine Liste von Tierärzten, die im Notfall gerufen werden können.

In der Regel gibt es einen ortskundigen Führer, so dass Karte und Kompass nicht notwendig sind. Gleichwohl sollte auch jeder Wanderreiter in der Lage sein sich mit Karte und Kompass zu orientieren. Wenn ein Wanderreiter seine Gruppe verliert und sich alleine verirrt, dann kann er mit Karte und Kompass auch selbständig das (Etappen)ziel erreichen.

Im Unterschied zum Distanzreiten ist das Wanderreiten keine Leistungsprüfung im Sinne der APO 2020.

Es gibt zwar auch hier Abzeichen mit den dazugehörigen Prüfungen (Wanderreitabzeichen 1 und Wanderreitabzeichen 2) die aber nur dazu da sind um die notwendige Sachkunde nachzuweisen.

Beim Wanderreitabzeichen 1 geht es um einen mehrstündigen Ausritt mit der Benutzung von Karte, Kompass und Messrad (ähnlich wie beim Distanzreiten).

Beim Wanderreitabzeichen 2 geht es un einen mehrtägigen Ausritt mit der Benutzung von Karte und Kompass.

Wer das Distanzreiterabzeichen 1 hat ist dem Wanderreitabzeichen 1 gleichgestellt. Er kann auf Antrag auch das Wanderreitabzeichen 1 zuerkannt bekommen.

Wer das Distanzreiterabzeichen 2 hat ist dem Wanderreitabzeichen 2 gleichgestellt. Er kann auf Antrag auch das Wanderreitabzeichen 2 zuerkannt bekommen.

Während aber beim Distanzreiten die zu reitende Strecke in groben Zügen festgelegt ist, ist das beim Wanderreiten Aufgabe des Reiters. Er hat im Vorfeld - unter Beachtung der Kondition des Pferdes - die Strecke und die Zielpunkte mit Übernachtung und Verpflegung für die Pferde und die Reiter festzulegen.

Zusätzlich sollte eine Liste von Tierärzten mitgeführt werden, die in der Nähe der Strecke praktizieren, damit im Notfall nicht erst lange nach einem Tierarzt gesucht werden muss. Pro Teilstrecke von 20 km sollten mindestens zwei Tierärzte auf der Liste stehen weil es nicht sicher ist, dass immer der zuerst kontaktierte Tierarzt auch kommen kann.

Im Notfall kann man aber auch die 112 anrufen und der Feuerwehr sagen, dass man einen Tierarzt braucht. Dann kümmert sich die Feuerwehr um die Benachrichtigung des Tierarztes.

Trotzdem kommt es beim Wanderreiten darauf an mit dem Pferd das Erlebnis zu haben und die Natur zu genießen.

Der Wandereiter ist viele Stunden unterwegs und muss die ganze Zeit aufmerksam sein und über eine entsprechende Kondition verfügen. Diese Kondition muss auch sein Pferd besitzen.

Natürlich muss sich der Wanderreiter entsprechend der Regeln des Straßenverkehrs verhalten. Aber auch in Wald und Feld gilt es die entsprechenden Vorschriften zu beachten.

Merke : Im Straßenverkehr ist der Reiter immer das schwächste Glied. Es ist meist sinnvoll auf seine 

              Vorfahrt zu verzichten wenn damit ein Unfall vermieden werden kann.

Das Wanderreiten wird in der Regel nur in einer Gruppe von Reitern durchgeführt bei der der führende Reiter ortskundig ist und mindestens den Berittführer besitzt.